Josef Fink: Eine Spur zeichnet das Land

Ausstellungseröffnung. Josef Fink wäre im Dezember 70 Jahre alt geworden. In Memoriam wird sein Frühwerk aus der Sammlung Pauritsch gezeigt. Eröffnung mit Lesung aus Fink-Werken, Ausklang mit dem Kirchenchor St. Ulrich und Instrumentalmusik. 
Ausstellungsdauer bis 8.12.2011, 20 Uhr, St. Ulrich im Greith. http://www.greith-haus.at/

Eröffnung: Samstag, 26. November 2011, 20 Uhr
Ausstellung täglich von 10 bis 15 Uhr
Ausklang: Donnerstag, 8. Dezember, 11 Uhr


Ausstellung: ›Kunst als Ernstfall des Lebens‹

Nach exakt 34 Jahren und einem Tag nach der Gründung des Kulturzentrums bei den Minoriten durch Josef Fink eröffnet am 5. November 2009 die letzte Ausstellung in den Räumen des ›Kulturstock zwo‹ der Minoriten Galerien. In der Ausstellung wird die so vielschichtige Figur Finks in seinen Facetten als Maler und Fotograf gezeigt. 
Aus den mehr als 1000 Einzelblättern der Familie Koller/Perlsdorf, die Fink als Erben seines bildnerischen Werkes eingesetzt hat, werden rund 250 Werke zu sehen sein.
›Kunst als Ernstfall des Lebens‹ ist vom 5. November bis zum 11. Dezember 2009 im Kulturzentrum bei den Minoriten zu sehen. Genaue Infos zu weiteren Veranstaltungen im Zuge dieser Ausstellung findet man unter: http://www.minoritenkulturgraz.at/

Mehr als die Ferne irritiert mich die Nähe – Lyrik und Prosa von Josef Fink

An seinem 10. Todestag, dem 29. November 2009, steht Josef Fink als Autor und als Schreiber kulturpolitischer Texte im Mittelpunkt. Birgit Pölzl, die bei Fink als Ressortleiterin für Literatur begonnen hat, hat die Textauswahl vorgenommen. Auf die Texte reagieren in Form von Improvisation mit Saxophon und Bassklarinette Ingmar Jenner und Patrick Dunst. Karl Mittlinger, langjähriger Direktor des Bildungshauses Mariatrost, führt in das poetische Werk von Josef Fink ein.

Lesung: Martin Horn, Schauspieler. Moderation + Einführung: Karl Mittlinger
Ort: Kulturzentrum bei den Minoriten, 29.11.2009, 20:00 Uhr 

Ein starkes Stück Vertrauen – und ein Dank vorweg

In mühevoller Kleinarbeit galt es zunächst einmal die Arbeiten zu sortieren, zuzuordnen, zu dokumentieren und zu verzeichnen. Räume mussten adaptiert und Lösungen gefunden werden, diesen Schatz adäquat zu verwahren. Man sagt, Entdecker seien Personen, die etwas unabhängig Existierendes beobachten und einer unbestimmten Öffentlichkeit als Entdeckung zugänglich machen. Und, dass die Entdeckung sich von der Erfindung unterscheide, die das kreative Schöpfen von etwas bislang noch nicht Vorhandenem darstellt.
Dem zufolge war unser Onkel und Schwager der Erfinder, und wir wurden durch sein Vermächtnis unweigerlich zu Entdeckern. Und können nach zehn Jahren noch immer – und immer wieder – über Neuentdeckungen staunen.
Geht man heute in das in ungezählten Arbeitsstunden erstellte Archiv, fühlt man sich wie ein solcher Entdecker. Da findet man den Künstler Sepp Fink. Nahezu tausend Einzelblätter, bei denen es sich vor allem um Aquarelle und Gouachen, Themen religiösen Inhalts, Landschaften aus Israel, Nordafrika und der Oststeiermark – seiner und unserer Heimat – handelt, befinden sich in unserer Sammlung.
Und dann lässt sich dort auch noch der Sepp Fink als Mensch entdecken. Einmal in den Kartons, die voll sind mit Fotos, die Geschichten erzählen – von Reisen (den ungezählten), WeggefährtInnen, seinen Sommerresidenzen, schönen und arbeitsintensiven Momenten und schweren Zeiten. In den Linolschnittplatten, die man vorsichtig und staunend, ob ihrer präzisen Bearbeitung, wieder ins vergilbte Papier verpackt, oder auf einem Poster, das eine der vielen Ausstellungen bewirbt. Texte und Postkarten, Notizen über Beifälliges oder Weltbewegendes. In allem lässt er sich finden – und auch wieder neu entdecken. Jedes Mal, wenn sich jemand von uns an eine dieser Kisten setzt und wieder eintaucht in seine Welt, dann begegnet man dem vielfältigen, herzlich-mürrischen, intellektuellen, prätentiösen, großzügigen, oft schwierigen und gleichzeitig unglaublich liebevollen Josef Fink. Onkel Sepp.
Die Erfahrungen, gemischt mit diesen Entdeckungen, schreiben Geschichten in unseren Köpfen. In der Familie Koller ergibt das also sieben Geschichten. Bei jedem anders. Immer wieder neu.

Aber er ist nicht nur in unseren Köpfen geblieben, und mehr als wir waren in dieser intensiven Zeit andere Entdecker tätig. Sie haben die vorliegende Ausstellung und Publikation überhaupt erst angeregt, haben geforscht und sich auf Spurensuche begeben, und waren dabei, wie es sich für einen guten Entdecker ziemt, immer hartnäckig.
Zuallererst sei also dem Kulturzentrum bei den Minoriten – Johannes und Barbara Rauchenberger, Roman Grabner und Birgit Pölzl – unser aufrichtigster Dank ausgesprochen: Für ihre hohe Professionalität in allen Belangen und die bereichernde und schöne Zeit der Zusammenarbeit.
Allen, die sich bereit erklärt haben, lange Abende und viele Stunden in ihre persönliche Sepp Fink-Geschichtsschreibung zu investieren, gilt es ebenfalls von unserer Seite ein großes Dankeschön auszusprechen.
Unser besonderer Dank gilt auch der Diözese Graz-Seckau, namentlich Bischof Egon Kapellari, den Kulturabteilungen des Landes Steiermark und der Landeshauptstadt Graz für ihre großzügige Unterstützung dieser Publikation, sowie all jenen, die sich für die Unterstützung dieses Projektes gewinnen haben lassen.

Und schließlich bleibt uns noch ein inniges »Danke« an Sepp Fink. Für den Vertrauensvorschuss, den wir in diesem einen Satz, der uns zu seinen Nachlassverwaltern werden ließ, bekommen haben. Und dafür, dass er unzählige Geschichten in unsere Köpfe gemalt hat und das noch immer tut.

Elisabeth Koller (Im Namen der Familie Koller) 

Zyklus ›Spuren‹

Begleitend zur Ausstellung, Publikation und Webseite über Josef Fink kommt es zur limitierten Wiederauflage seines 1971 erschienenen 16-teiligen Zyklus ›Spuren‹. Die Original Linoldrucke werden ergänzt mit einem erläuternden Text von Roman Grabner.
Wenige Exemplare sind noch käuflich erwerbbar. Kontakt

Wie eine helle Brandung

Herausgegeben von Johannes Rauchenberger und Roman Grabner, mit kunsthistorischen Texten von Götz Pochat, Ulrich Tragatschnig und Roman Grabner, sowie mit persönlichen Porträts von Freunden und Wegbegleitern Josef Finks aus der Distanz von 10 Jahren nach seinem Tod. (Verlag: Bibliothek der Provinz, Weitra 2009)  

Ausstellung in der KHG

Eine von Alois Kölbl und Julia Schuster kuratierte Ausstellung zeigt eine Zusammenstellung von Werken, die Josef Fink in die Sammlung des Grazer Priesterseminars eingebracht hat. Zu sehen sind Werke und Werkgruppen von KünstlerInnen wie Hans Jandl, Manfredu Schu, Stefan Maitz oder Elfriede Trautner, die an den Künstlerklausuren im oststeirischen Schloss Poppendorf teilgenommen haben, internationale Positionen, die Fink im Kulturstock Zwo des Kulturzentrums bei den Minoriten ausgestellt hat, wie Josef Beuys, Antoni Tapies, Hans Staudacher, Gottfried Fabian oder Hannes Priesch und WeggefährtInnen wie Herbert Falken und Edith Temmel. http://www.khg-graz.at/cms/index.php?id=340 

Pressematerial

Ein Pressepaket findet man hier zum Download bereit gestellt. Für Rückfragen steht Ihnen die Familie Koller gerne zur Verfügung.